Im Vergleich zu Deutschland, Frankreich oder zu den Niederlanden sind die Wasserstraßen in Polen eigentlich leer. Es findet hier kein Verkehr von Lastkähnen und anderen Schiffen statt. Generell werden die polnischen Wasserstraßen nur selten befahren. Die Wassertouristik in Polen entwickelt sich langsam. Sogar auf längeren Fahrwasserstrecken begegnet man keinem Menschen bzw. lediglich einigen Angelbooten.
Die Wasserstraßen in Polen sind grün und sauber: Häufig fährt man hier durch kilometerlange grüne Korridore in Naturreservaten. Die Kanäle sind meistens von überwältigendem Grün umrandet. In praktisch jedem Fluss kann man schwimmen und angeln.
Alle Bauwerke für Wasserfahrzeuge (Schleusen, Rollberge) werden in der Saison betrieben (ausschließlich etwaiger Instandsetzungszeiten). Es handelt sich meistens um Anlagen, die vor sehr langer Zeit gebaut wurden. Dennoch sind sie gewartet und gepflegt, sodass man den Eindruck gewinnt, ein Museum für Wassertechnik zu besuchen. Generell ist das Bedienpersonal nett und hilfsbereit.
Auf den polnischen Wasserstraßen begegnet man sehr vielen Vögeln und anderen Tieren, darunter den seltensten Arten wie Biber, Elch, Hirsch oder Seeadler.
Die schiffbaren Strecken der Oder, Warthe, Netze (poln. Noteć), des Oberländischen Kanals, der Nogat und des Weichsel-Werder-Ringes (Pętla Żuław) können mit fast jedem Freizeitfahrzeug befahren werden. Der Ober- und Mittellauf der Weichsel sowie die Flüsse Bug, Narew und Pisa gehören zu den wunderschönsten polnischen Wasserstraßen, dennoch eignen sie sich am besten für Jachten mit bis zu max. 30 cm Tiefgang.
Auf den schiffbaren Strecken der Flüsse Oder, Warthe, Netze und Nogat sowie des Oberländischen Kanals und des Weichsel-Werder-Ringes entstehen Marinas. Diese bieten jedoch nicht den Komfort, den man in Deutschland, Frankreich oder den Niederlanden erwarten kann (mit einigen Ausnahmen). Am schönsten ist daher eine Übernachtung auf dem Fluss, auf dem Kanal - im Grünen.
Die polnischen Wasserstraßen sind sicher. Es kommt zu keinen Überfällen. Die Einwohner dieser Gebiete benehmen sich den Wassertouristen gegenüber sehr herzlich.
Auf den polnischen Wasserstraßen gibt es keine Tankstationen am Wasser bzw. sind diese nur in Masuren, im Zegrze-Stausee (Zalew Zegrzyński) und in Danzig zu finden. In jeder Stadt gibt es aber normale Tankstellen, bei denen der Kraftstofftank gefüllt werden kann.
In jedem Ort - ob kleine Stadt oder Dorf - gibt es auch Geschäfte mit Lebensmitteln.